Die ersten 4 Tage

Veröffentlicht von tom am 17. September 2009 in Afrika, Ghana, Komenda
Meine ersten 4 Tage

Über den Wolken

Wir sind drin! Wir sitzen im Flieger!!

Es ruckelt kurz und schon heben wir ab. Wir lassen des Stress des Packens, des Wartens, des Verabschiedens, Vereinbarens, des Impfens, des langatmigen Medizinkaufens (was überwiegend sinnlos war, wie sich hier raus stellt) und jeglichen anderen Stress hinter uns und heben ab in die unbekannte aber doch spürbare Ferne.

Wir fliegen über bekannte europäische Länder, dann über das unendlich blaue Meer und dann über die nie enden wollende Sahara. Obwohl man 11 km über der Erde, fast lautlos, fliegt, kommt es einem wie eine ganz normale Bahn fahrt vor. Ich will nicht über die Zeit vor dem Flug reden. Das wäre etwas zu stressig. Es war gegen Ende generell fast alles etwas zu stressig. Aber das lässt man jetzt, genau wie Deutschland, einfach hinter sich.

Das Einzige was ich noch erwähnen will ist, dass wir fast den Flug verpasst hätten. Wir waren die letzten Passagiere, die total abgehetzt am Bus ankamen, der uns dann zum Flugzeug brachte. Der Grund: Ein Cheeseburger.

Aber auch das ist jetzt vergessen. Mit 913 km/h geht es Richtung Ghana. Ich hänge an der Scheibe und versuche die überwältigenden Luftbilder auf Fotos fest zuhalten, was nicht wirklich gut klappt, da die -49° kalte Luft hinter der 4 cm dicken Schutzscheibe, kaum klaren Aufnahmen zulässt.

Über den Wolken
Über den Wolken

Ich behalte die schönen Impressionen einfach im Kopf und schließe die Augen. Es fängt wieder an zu ruckeln. Der wirkliche Unterschied zu dem Ruckeln am Anfang ist, dass nun die Erde rot ist und die sehr unterschiedlichen Hütten, Häuser und Luxusvillen zusammen Accra ergeben. Wir sind da.

Fenster1

(Rote) Erde unter den Füssen

Man kann die Hitze draußen förmlich spüren. Man sieht Straßen und, sobald wir im Anflug sind, auch die ersten Menschenmassen. Wir werden wieder per Bus, begleitet von lauter Highlifemusik, von der Landebahn zum Flughafen gebracht. Auf der Stirn steht der Schweiß. Den lasse ich aber einfach stehen, denn das Gefühl an diesem Ort angekommen zu sein, überwältigt mich so sehr, dass mich kaum noch irgendetwas aus der Ruhe bringen könnte.

Fenster2

Keine Hilfe

Ich habe es fast schon geahnt! Mein Kameraequipment würde beim Zoll zu Problemen führen. Der erste Wagen, gefüllt mit unserem Handgepäck, in dem das meiste Equipment ist, kommt fast ohne Probleme durch. Dann kommt mein Wagen mit dem großen Alu-Kofer. Zack – Und schon saßen wir im Zollbüro. Die Frau die die Zollkontrolle übernahm war nicht sehr freundlich, was für Ghanaer recht ungewohnt ist. Nach dem sie sah, dass wir ein Stativ dabei hatten, wollte sie, dass wir alles, was wir dabei haben auf einen Zettel schreiben, da dies angeblich verzollt werden muss. Sie wühlte weiter in der Tasche. Um diese Suche, die für sie erfolgreich verlaufen wäre, schneller zu beenden sagte ich, dass wir für eine NGO arbeiten werden und die Geräte für unser Projekt brauchen. Ich ergänzte, um ihr zu beweisen das wir es ernst meinen, dass die Leiter der Organisation draußen warten. Sie schaute zu mir und meinte, dass ich ihr es nur beweisen könnte in dem ich einen der Organisation ins Zollbüro holen würde, der dann wiederum mit ihr redet. Kein Problem. Ich darf also Ghana betreten. Jeah! Ich gehe den lange Weg entlang bis zur großen Empfangshalle. In der Empfangshalle warten um die 20 Ghanaer mit den unterschiedlichsten Schildern auf verschiedene Leute. Der ein oder andere fragt mich ob ich ein Taxi nehmen will. Ich verneine freundlich und gehe weiter zum großen überdachten Vorplatz der Eingangshalle. Draußen sind um die 100 Leute die dir entweder einer Taxifahrt oder aber auch diverse andere Sache anbieten. Ich gehe suchend durch die Menschenmenge mit dem Gedanken gleich eine Gruppe der AIM.-Leute zu sehen die uns abholen wollen. Nach 10 Minuten der Suche, merke ich langsam, dass anscheinend nicht mal einer da ist um uns ab zu holen. Da ich sicher bin, dass die Zollfrau unser Gepäck, in der Zeit in der ich weg bin weiter durchsuchen wird, gehen ich so schnell ich kann wieder ins Zollbüro.

Durch Zufall treffe ich einen Polizisten der mich zu einem Laden führt in dem man Telefonkarten kaufen kann. Ich kenne keiner der ghanaischen Nummer, deshalb rufe ich von einem Handy aus Michael, der Gründer der Organisation, in Deutschland an. Er gibt mir die Nummer von Jörn. Der wiederum redet mit der Frau vom Zoll. Fast vergeblich. Sie sagt klar was Sache ist. Wir sollen alles verzollen. Wenn wir das nicht machen werden uns alle Gepäckstücke abgenommen und wir müssen ohne die Sachen nach Komenda fahren. Glücklicherweise findet sie beim durchsuchen der Koffer nicht die große Kamera sondern nur eine kleine Handkamera. Ich sage ihr, dass dies unser gesamtes Kameraequipment ist – und zum Glück – Sie findet wirklich nicht mehr. Nach gut zwei Stunden im Zollbüro kauft sie uns diese nicht wirklich gute Lüge ab und wir dürfen mit unserem Gepäck wieder auf den überdachten Vorplatz.

Leben wie ich es noch nicht erlebt habe.
Oder einfach A.C.C.R.A.

Inzwischen haben wir erfahre, dass AIM. mit uns erst drei Tage später gerechnet hat. Nun warten wir also auf dem Vorplatz. Man kann es wirkliches Leben nenne, was sich dort abspielt. Menschen verkaufen, sitzen, tanzen und machen Musik. Alles zusammen ergibt das für mich jetzt typischer gewordene Ghana-Life. Nach einer Stunde erfahren wir, dass wir noch drei Stunden warten müssen bis uns Max, ein ehemaliger Freiwilliger abholen wird. Max ist gerade in Accra, da er morgen wieder nach Deutschland fliegt. Beim warten lernen wir einige nette Ghanaer kennen.

Als Max kommt können wir alle in ein Hotel fahren. Das ist die Notlösung, da die Fahrt nach Komenda vier Stunden dauern würde und das für heute unmöglich ist, da wir schon 22 Uhr haben. Im Hotel angekommen legen wir unsere Sachen ab und gehen nochmal auf ein Bier in die Hauptstadt. Mal so zwischendurch: Bis auf die Zollkontrolle hat mich nichts von dem unendlich gutem Gefühl abgebracht endlich in Ghana zu sein.

Es ist 110% so wie ich es mir gewünscht hatte. Wir laufen durch die, von Werbetafeln und Straßenlaternen, bunt beleuchteten Straßen. Obwohl wir fast 23 Uhr habe sind immer noch massenhaft Kinder und Erwachsen auf der Straße. Sie tragen riesen Körbe auf ihren Köpfen und verkaufen daraus Essen, Trinken in Plastiktüten und alles was man sich sonst noch vorstellen kann. An jeder Straßenecke sitzen zwei bis zu fünf Frauen hinter einem kleinen Tisch und verkaufen Essen und Süßigkeiten, von ihrem sogenannten Shop. Tausende Autos rasen an uns vorbei. Jedes Taxi, und das ist fast jedes zweites Auto, hupt wenn es uns sieht um zu signalisieren, dass du mitfahren kannst wenn du nur ein minimales Signal gibst. Wir laufen weiter.

Trotz der Armut die man manchen Kindern und Frauen ansieht lächeln sie dir immer freundlich zu und strahlen eine Art Wärme aus, die man in Deutschland nicht mal beim Händeschütteln fühlen würde. Es ist ein fast unbeschreibliches Gefühl durch die belebten Straßen Accras zu laufen. Nach dem wir in eine Bar, in der die Highlifemusik so laut läuft, dass man sich kaum unterhalten kann, kurz ein Bier getrunken haben, fahren nochmal los, um etwas Essen zu holen. Das Essen im selbst ernannten „Fastfood“ Imbiss, bei dem die Bedienung schon 20 Minuten auf sich warten lässt um überhaupt die Bestellung auf zu nehmen, schmeckt zum Glück besser als in deutschen Fastfood-Schuppen.

Auf dem Weg zum Fastfood
Auf dem Weg zum Fastfood

Der Abend geht noch genau so gut weite und ich kann mit einem sehr guten Gefühl im Hotelzimmer einschlafen. Zum Schluss habe ich noch kurz mit Milena geredet. Es soll morgen angeblich Hund als Begrüßungsessen geben. „Tolle Begrüßung du Nuss!“ Mittlerweile weiß ich, dass sie einen Spaß gemacht hat obwohl Hund nichts Ungewöhnliches auf der Speisekarte ist.

Dies war also meine erste Ghana-Erfahrung. Von dem Projekt oder von AIM. hat man bis jetzt kaum etwas Erfahren. Das wird sich natürlich noch ändern. Aber GUT Ankommen ist ja , wie wir alle wissen, erstmal ein ganz normaler und wichtiger Prozess bevor es wirklich los geht.

Auf nach Komenda!

(Freitag, der 18.09.09)

In Boxershorts öffne ich einem jungen Mann der an die Hoteltüre klopft. Es ist Raymond. Er ist mit einem Taxifahrer gekommen um uns und unsere, fast 150 kg schwere Koffersammlung, mit nach Komenda zu nehmen.

Wir fahren los.

Ich spüre den kalten, mit einem süßlichen (leider vom Abgas stammenden) Wind in meinem Gesicht und fühle mich, nicht wegen des Geruches, sondern wegen des Feelings, besser als jemals zuvor. Wir fahren vorbei an großen, typisch ghanaischen Bauwerken, Marktplätzen, Shops. Neben uns immer ein Haufen Taxis, Trotros (Trotros sind Minibusse die für alles und jeden halten solange er ein bisschen bezahlen kann) und Autos die in Deutschland nicht mal auf den TÜV-Parkplatz halten dürften.

Strassenrand1

Als wir aus der Stadt raus fahren durchqueren wir auf unserem vier stündigen Weg lange Häuserreihen, Wohngebiete, Palmenwäder, Dörfer und trefen dabei immer wieder auf Menschen die am Straßenrand oder an Ampeln mit riesigen Körben auf den Köpfen durch die Autoreihen laufen um Sachen zu verkaufen.

Strassenrand2

Wenn man drauf achtet, sieht man immer wieder Werbung. Neuerdings ist Ghana Vodafone-verseucht, sagt uns der Fahrer und das merken wir auch selber schnell. Alle paar hundert Meter sieht man eine Vodafone-Flagge, einen Werbebanner oder ein ganzes Haus das mit e riesigem Vodafone-Logo bemalt ist. In dem Fall einfach: „Augen zu und durch“.

Vodafone

Nun ja. Mal von der Werbung abgesehen ist die Fahrt atemberaubend.

Man sieht, ich kann es nicht oft genug sagen. Es geht die ganze Zeit so weiter aber um das ganze jetzt mal abzukürzen erzähle ich jetzt mal von der Ankunft.

Sind wir im Paradies?

Es klingt vielleicht was übertreiben aber so fühlt man sich wenn man erstmal nur die tollen Sachen sieht.

Leider zeigt sich gleich hinter den Palmen dass es nicht in allen Bereichen ein Paradies ist, denn dort befinden sich Müllberge. Abfalleimer kennt man hier nicht. Ich fühlte mich aber trotzdem wie im Paradies als ich aus dem Auto ausstieg und eine angenehme Wärme mein Gesicht überwälzt. Wir habe ein kleines Haus, dass wir uns mit zwei anderen Freiwilligen-AIM’lern teilen. Vorerst. In ein paar Wochen haben wir es für uns drei allein. Es ist sehr bescheiden – Schlafzimmer, Klo und Küche – aber es reicht mir alle male. Kurz nach dem wir unser Koffer teilweise ausgepackt , kamen zwei kleine Mädchen vorbei mit denen wir malten. Einer der beiden heißt Amina und ist 7 Jahre alt.

Amina

Nach dem ich eine gute Stunde mit ihr verbracht hatte glaube ich, dass sie für ihr Alter sehr intelligent ist. Es ist nicht die Art von Intelligenz die man von deutschen Kindern kennt. Sie ist, wie soll ich es sagen… Lebens-Intelligent. Sie versteht und lernt in einem enormen Tempo. Hat ein sehr starkes Selbstbewusstsein und eine sehr ausgeprägte Ausdrucksweise obwohl sie rein von der schulischen Bildung her theoretisch noch gar nicht so weit sein kann. Wenn Amina noch mehr Bildungsmöglichkeiten hätte würde sie eine absolute Powerfrau werden – das wird sie bestimmt auch so. Aber der gewisse Schritt zum Absoluten wird ihr wahrscheinlich fehlen. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.

Nach dem großen Welcome-Meeting von AIM. bei dem wir auf sehr nette weise viele der AIM’ler in Ghana kenne gelernt haben, lernen wir noch die „Chefs“ unserer Area kennen. Viele nennen sie hier „Ma“ (Mother) und „Dada“ (Dad). Sie sind in unsere Area eine der Ältesten und wohnen genau neben uns.

Der erste Tag in Komenda

(Samstag, der 19.09.09)

Tom in Ghana
Der Blick aus unserem Haus

Als ich aufwache ist mir unendlich heiß. Wir hatten vergessen den Ventilator an zu lassen und deshalb stand die heiße Luft einfach im Raum. Verschlafen gehe ich aus unseren kleinen Raum in dem zwei Betten, unsere Koffer, zwei Moskitonetze und ein provisorisch gebauter Schrank stehen, durch den kleinen Flur in dem an der linke Wandseite unsere Trinkwasservorrat lagert. Das saubere Wasser trinkt man hier nicht aus Flaschen sondern aus 500ml „Feel good!“ (hahaha, guter Witz)-Plastiktüten. 50 von diesen sind wiederum in einer großen Plastiktüte eingeschweißten. Und von diesen großen liegen 25 Stück im Flug. Ja. Plastik gibt es hier imÜberschuss. Auf das Thema Umweltbewusstsein und Umweltschutz werde ich aber wann anders zu sprechen kommen. Ich wanke weiter in unser bescheidenes Wohn-und-Esszimmer. Der Schweiß von der heißen Nacht liegt immer noch auf meinem Gesicht. Milena liegt auf dem Boden und versucht sich zu schonen, weil sie Malaria bekommen hat. Janna ist draußen und duscht und Hanna macht gerade den Abwasch. Wo Adrian ist weiß ich nicht. Duschen. Ich hätte nicht gedacht, dass Duschen ohne Dusche so gut sein kann. Ein kleiner Eimer reicht vollkommen aus.

Der Weg zum Polytank

Frisch geduscht, gehe ich mit Janna Dusch-Spül-und-Kochwasser holen. Wir laufen mit einem großen Eimer und einer Schubkarre an Ma’s Haus vorbei. Dann wird es schnell grün – wir sind in einem kleinen Bananenwald. Links und rechts sieht man immer wieder grüne Bananen.

Bananenweg

Danach überqueren wir einen kleinen Platz. Wie immer lächeln einen alle an, grüßen sehr freundlich und fragen wie es einem geht. I’m fine! Thanks! Diese Begrüßungen sind ganz normal – auch zwischen den Einheimischen. Nur dann auf Fante. Dazu kommt, dass man sich noch die Hand schüttelt. Immer nur die Rechte. Die Linke Hand wird als dreckig angesehen und es gilt als Beleidigung wenn man sie jemanden hin hält. Nach dem wir alle Begrüßt haben gehen wir weiter über den Platz und kommen an einer kleinen aber bunt bemalten Grundschule vorbei.

KleinerPlatz

Links und rechts sind hohe Kokospalmen, an denen die grünen Früchte massenhaft in der Spitze hängen. Dann kommen wir zum Trinkwasser-Polytank.

Während wir Wasser aus dem 5000 Liter Tank holen schaue ich einen kleinen Jungen zu, der auf einer Leiter steht und mit einer Machete in einer großen Palme rum hackt. Er will die Früchte ernten und muss deshalb
erstmal ein paar Palmenäste abschlagen.

Plötzlich schreit er „Shit!“ und springt mit einem Satz von der Leiter und rennt ein paar Meter weg. Eine giftige schwarze Baumschlange. Einer der Jungs nimmt die Machete und tötet die Schlange. Die Frauen klatschen, die Kinder jubeln und der Alltag geht weiter. Mit der nun gefühlten 100 kg schweren Schubkarre geht es zurück zum Haus. Wenn man sich um guckt sieht man überall kleine Kids spielen und Frauen kochen. Fragt ihr euch warum ich die Männer kaum erwähne? Das frage ich mich gerade selber?! Keine Ahnung! Also die Männer die sitzen meistens irgendwo in der Nähe und grüßen genau so freundlich. Am Haus angekommen warten schon Amina und ihr Schwestern auf uns.

Der Komendarundgang

(Sonntag, der 20.09.09)

Ich wache auf.
Es ist acht Uhr und die Nachbarn auf der Terrasse sind schon seit fast vier Stunden aktiv. Durch deren Lautsprecher dröhnt „Get up, stand up, stand up for you rights!“. Wenn man aufsteht wird erstmal das Radio aufgedreht.

Trotzdem habe ich diesmal sehr gut geschlafen.
Der Ventilator war die Lösung! Ich drehe mich noch einmal auf die Seite und krieche nach 20 Minuten durch mein Moskitonetz. Adrian und Hanna sind schon wach. Janna schläft noch. Ich setze mich zu Adrian der schon munter an seinem Laptop tippt und starte meinen.

Kurz nach dem Frühstück kommt Amina und ihre Schwester durch die Tür. Adrian, Hanna und ich sind verblüfft. Sie sind beide sehr schön zurechtgemacht. Ein schönes Kleid, wunderschöne Haare. Heute sind sehr viele Einheimisch aus unsere Area sehr gut gekleidet. Einerseits liegt es daran, dass heute Sonntag ist und jeder in die Kirche geht aber viel mehr, das heute auch das Ende von Ramadan gefeiert wird. Auf unserem Plan ist kein Gang in die Kirche sondern ein Rundgang durch Komenda, da wir bis auf unsere Area noch so gut wie nichts kennen.

Gegen drei brechen wir auf und gehen durch einen schmalen Weg. Rechts und links bilden fast zwei Meter hohen grüne Büschen und Gräser eine mauerartige Absperrung. Nach dem wir durch sind, laufen wir auf eine der Schulen in Komenda zu. Der Schulhof ist ein riesiger Platz mit Sandboden der jeden Morgen (wenn Schule ist) gefegt wird. Dieser Platz ist umringt von Kokospalmen. Die Schule selber ist gelb und braun bemalt. Wie fast alle staatlichen Schulen. Wir gehen weiter durch die Stadt und kommen am Marktplatz an. Wir laufen weiter zum Strand an dem die Fischer an ihren langen Holzbooten die Netze reparieren.

Fischerboote

Von dort aus laufen wir weiter zum richtigen Strand. Bevor wir den Strand sehen zeigt und Janna eine alte Ruine. Es ist eine alte große Halle bei der das Dach nicht mehr vorhanden ist. Es ist eines der vielen Überbleibsel der Briten. Wir wissen nicht genau wem es gehört aber eines wissen wir, nach dem wir es uns genauer angeguckt haben. Diese Open-Air-Halle ist der ideale Ort für meine Kinoidee! Beste Lage, beste Möglichkeit zum Um-und Wiederaufau etc. Es wäre einfach perfekt. Bei der nächsten Projektbesprechung wollen wir dieses Thema mal ansprechen. Mit dieser guten Neuigkeit gehen wir weiter Richtung Strand. Es ist unendlich schön.

Strand1

Man geht eine steile Steintreppe hinab und sobald man hinter der Felswand angekommen ist wird man überwältigt von einem Blick aufs Meer, einem viele Kilometer langen Strand und einer ganzen Reihe Palmen. Die Sicht ist durch winzige Wassertropfen die vom Meer auf das Land geblasen werden etwas milchig was das ganze im Sonnenlicht noch unwirklicher wirken lässt. Ich hole tief Luft. Die Luft wirkt gesund. Nach dem wir uns eine große Höhle im Fels angeguckt haben, laufen wir lange über den Strand und schauen uns die Wellen an.

Strand2

Zu Hause angekommen kochen wir uns etwas. Die Nachbarn auf der Rückseite des Hauses brennen trockene Palmenzweige ab. Die grünen Palmenblätter flechten die Kinder um damit einen Zaun für ihren zukünftigen Gemüsegarten zu bauen.

PalmenFlechten

Heute ist ein ruhiger Tag. Nachdem wir gegessen haben sind Janna und Hanna müde und legen sich schon mal hin. Adrian sitze am Tisch und liest. Ich sitze auch und tippe am Laptop. Amina, die in der zwischenzeit wieder bei uns ist, schläft auf meinem Schoß. Irgendwann muss Amina nach Hause weil morgen Schule ist. Adrian geht ins Bett und ich bleibe im Wohnzimmer.

Weil ich noch nicht müde bin will ich noch einen Film gucken. Ich finde den besten Film den ich jetzt finden konnte. „Berlin calling“ passt 100% nicht zu dem leben hier aber war genau das was mich nochmal zurück nach Deutschland holen konnte. Sehr schön. Dazu kommt noch, dass der Film wieder meine filmerische Phantasie geweckt hat und ich mir danach Notizen für einen möglichen Film bzw. ein mögliches Filmprojekt für den Filmworkshop gemacht habe. Mehr verrate ich noch nicht.

Gruppenfoto

8 Kommentare

Jürgen ( Dada )
12. November 2009 um 20:31

Aber hallo. Das ist mal ein Bericht! Voll die Entschädigung für das lange Warten. Würde sagen, du hast dich angesteckt. Klarer Fall von — nein nicht „Schweine Grippe“ von der in Deutschland nur noch die Rede ist — sondern „Ghana-Fieber“ . Danke für deinen so ausführlichen Reisebericht. One world – but we live in different ones. ( Du weißt schon ) … ganz liebe Grüße Jürgen


 
Plümmer,Klaus u. Genev.
13. November 2009 um 22:29

Hallo Tom,

mit viel Interesse haben wir Deinen Bericht gelesen. Beim Lesen erinnern wir uns
an unsere Empfindungen damals bei unserem Aufenthalt bei Euch in Tansania.

Viel Erfolg bei den Projekten und herzliche Grüße

Klaus und Genevieve


 
Sandra
23. November 2009 um 12:46

hallo lieber tom,
ich habe heute gerade an dich gedacht, und deinen DADA angerufen um ihn nach deinen Kontaktdaten zu fragen. Und zack bin ich mitten in ghana gelandet und lese mit begeisterung deinen Bericht.
Ich habe dir ein Paket geschickt mit allerlei leckeren dingen drin…
Ganz viel Spaß noch und bis in bälde


 
Niggoo
23. November 2009 um 14:47

Alder ich denk mir so „naja so viel wird der net auf seinem Blog stehn ham
der gute vielbeschäftigte“ und dann les ich dit alles hier 😀
und das is ja noch viel mehr. mann man mann…ey…ich kann dich
net erreichen auf der nummer die du mir ma übers SVZ klargemacht hast.
Mach ma bidde bidde bidde ne Nummer klar unter der man dich mal erreichen kann
Keep the guht work ab und so weider…:)
FEdd allleeer!!
pEace


 
Ayanga
24. November 2009 um 19:01

wow !!!!
Das ist schön
ich hab das alles gaanz alleine durchgelesen [anstatt für meine bio klausur zu lernen]
hehe
aber das ist toll
aber WIE DREIST
dass du die zollbeamtin ausgetrickst hast
hehehe immer noch son kleinkrimineller huh
ur doing a great great job down there
and i miss you so much
honestly..9 months to go
God bless you
<3


 
Benny
5. Dezember 2009 um 12:41

Respekt Bruder!

Obergeile Bilder…

Enjoy!


 
Jürgen [freut sich auf Tom]
2. Dezember 2010 um 19:31

[an Schwanzpille] Du hast nur ne halbe Pille genommen. Du musst auch eine halbe in das andere Nasenloch stecken. Und denk dran. Mund schön geschlossen halten. — alles Gute, du schaffst das.


 
felix
13. Dezember 2010 um 20:43

ich glaube schwanzpille ist nur ein spammer, aber deine antwort ist zu gut, das kommentar muss einfach drin bleiben 🙂


 

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